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Eigener Satellit gefällig?

Welcher Raumfahrtbegeisterte hat noch nicht von einem eigenen Raumschiff oder wenigstens einem eigenen Satelliten geträumt?

Bild: Zac Manchester, KickSat

Bild: Zac Manchester, KickSat

Wer diesen Wunsch angesichts der hohen Kosten eines Satelliten bisher noch hysterisch kichernd abgehakt hat, sollte einen Blick auf Zac Manchesters „KickSat„-Seite werfen. Für nur wenige hundert Euro gibt es nämlich mittlerweile durchaus die Möglichkeit, einen eigenen Mikro-Satelliten, „Sprite“ genannt, mit einer eigenen kurzen Nachricht programmieren zu lassen, bevor er mit dem eigentlichen KickSat, einem sogenanten „CubeSat“ ins All geschickt wird.

Warum ist das so preiswert? Das Zauberwort lautet „Crowd Funding„. Spender jedweder Summe werden als Unterstützer auf der Webseite gelistet. Ab 25 Dollar wird der Spendername auf eines der Panels gedruckt. Für eine Spende ab 75 Dollar gibt’s eine Sprite-Replika geschenkt, und wer 300 Dollar oder mehr für dieses Projekt spendet, erhält quasi seinen eigenen Sprite im All, der eine vom Spender bestimmte Nachricht aussendet. Für eine Spende von 1000 Dollar oder mehr gibt es sogar einen eigenen Sprite-Bausatz inklusive Schemata, Quellcode, Programmiertools für eigenen Flugcode und einer Anleitung für den Bau einer eigenen Bodenstation, um den Sprite und seine Nachrichten zu verfolgen.

Die Sprites sind ungefähr so groß wie eine größere Briefmarke und verfügen über Mikrocontroller, Kondensator, Antenne und Solarzellen. Sie können unilateral kommunizieren und funken eine vom Besitzer zu bestimmende Textnachricht ins All bzw. an die Erde. Zac nennt in seinem Video die Initialen des Besitzers als Beispiel. Interessanter wären natürlich Nachrichten mit „echten“ Informationen, wie z.B. eine URL. Ich finde jedoch derzeit keinen Hinweis, ob die Leistung der Sprites hierfür ausreicht, aber immerhin: Initialen sind ja auch schon mal ein netter Anfang.

Versuche zu einem ähnlichen Projekt hatte es 2010 bereits mit Nexus-Handys gegeben. Diese könnte man zwar ebenfalls mit CubeSats in den Orbit befördern und sie sind prinzipiell auch vielseitiger als die Sprites. Jedoch ist dieses Projekt offenbar noch nicht ausgereift und wäre mit einigen tausend Euro pro Minisatellit auch ungleich teurer.

Die ersten 200 Sprites werden noch dieses Jahr im Rahmen einer NASA-Routinemission in den Orbit geschossen, und ich muss sagen: Ich wünschte, einer davon wäre meiner!

Weitere Infos: http://www.news.cornell.edu/stories/Dec12/kickSat.html

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